Jawoll! Der alte Monty-Python-Sketch »Upper Class Twit of the Year« hat ein zeitgemäßes Update erfahren: Die Hipster-Olympiade.
Vier möglichst gelangweilt wirkende Mittzwanzinger aus Brooklyn-Williamsburg müssen sich in ähnlich abartigen Disziplinen messen, wie die Oberklasse-Idioten im Humor-England der Siebzigerjahre. Und das ist sogar noch besser. Heutige Hipster suchen um die Wette nach ironischen T-Shirts und dem perfekt abschätzigen Schmäh-Blick. Sauwitzitzig und dem Orignial in jeder Hinsicht würdig. Grandios: Das »American-Aparell Instant Replay«.
Es heißt nicht mehr »tritt den Bettler«, sondern »suche eine Platte einer Band, die gut war, bevor sie berühmt wurde«; nicht mehr »fahr' die Oma mit dem Cabrio um«, sondern »mach ein Bild für dein Myspace-Profil, spontan und doch gut komponiert«.
Das spricht einerseits dafür, dass wir tatsächlich in einer postmaterialistischen Gesellschaft angekommen sind, in der Distinktion nicht mehr über finanzielles, sondern über kulturelles und soziales Kapital hergestellt wird. Anderseits spricht es auch dafür, dass sich offensichtlich in »unserer« Jugendkultur genau die Machtmechanismen durchgesetzt haben, die man schon vor 30 Jahren im verstockt-konservativen England parodieren konnte. Na herzlichen Glückwunsch.
Wir haben endlich die Herrschaft des Geldes überwunden, nur um uns in der Tretmühle der Hipness-Klassen-Gesellschatft wieder zu finden. Wenigstens ist jetzt die Musik besser. Was können wir daraus lernen? Ein Hoch auf die Uncoolness, die unverhohlene Begeisterung. Willkommen in der Gegenbewegung zur Gegenkultur. Fuck Indie, love the music!
Und ein toller Sketch ist es auf jeden Fall.