Dienstag, 4. September 2007

Compuphonic: der Rattenfänger


Dass ich von dem Belgier Compuphonic so begeistert bin, liegt sicher daran, dass dieser »Lite-Trance Dance« (Turbo Rec) es darauf anlegt, Leute wie mich billig zu kriegen. Leute, die in den 90ern zu Marusha und Blümchen sozialisiert wurden. Leute, die eine Ader für leicht prollige Trance-Riffs haben. Es fühlt sich an wie Zuckerwatte in meinen Ohren.

Ich fordere jeden heraus, auf seine Myspace-Seite zu gehen und nicht jeden einzelnen Track hammergeil zu finden. Insbesondere »Antimatter« ist der Knaller. Der Track soll wohl demnächst endlich auf Turbo rauskommen, die ihn mal in ihrem (äußerst empfehlenswerten) »Sid Loves Turbo« Podcast gespielt, aber dann erstmal nur als Promo released haben. Für die Wartezeit gibt's diese ebenfalls sehr schöne neue 12" auf Play Out, deren ersten Track »Use Your Imagination« ich besonders empfehle:


(kann man kaufen bei beatport)

* Arme-in-die-Luft-reiß und von-wilden-Disconächten-träum * Ärgere mich sehr, dass ich Colombo & Compuphonic nicht im Juni im Weekend bei der Turbo Label Night gesehen habe…

Montag, 3. September 2007

Stringenz des Wahnsinns

… bei dem Titel könnte man ja schon wieder an Diskursrock denken. Weit gefehlt! Mittekill aus Berlin sind eher unangestrengt unterwegs. Vor Jahren hatten die beiden mal so einen Witz-Hit namens »Döner in der Sonne«, der dann auf ein oder zwei Berlin-Samplern gelandet ist. Ich war also einigermaßen überrascht, dass das Projekt nicht sang- und klanglos in der Versenkung verschwunden ist. Nein, es gibt eine neue EP »Stringenz des Wahnsinns« auf Kitty Yo!

Die ist unprätentiöser Elektropop und ziemlich nett zum anhören. Ich sag mal: wer Apparat oder Jeans Team mag, der mag das hier auch – oder sieht zumindest das Potential. Bei dem unten vorgestellten Song hat es mir besonders der Synthie-Mittelteil (bei 1:45) im Alphaville-Stil angetan. Ein weiterer dicker Smpythiepunkt: Mittekill veröffentlichen nur im MP3-Format, sind also in der Zukunft angekommen! Ob der Bandname Sympathie- oder Antipathiepunkte einbringt, hängt davon ab, wie er gemeint ist. Wir melden uns wieder, wenn wir das im stringenten Diskurs erörtert haben.

Mittekill – My Way is the Road

MP3 – ohne Schuldgefühle! / Kitty Yo / Mittekill Homepage

Sonntag, 2. September 2007

Ausnahmsweise mal Musik



Eine Meldung über Pete Doherty ganz ohne Drogen, Polizei und Kate Moss: Babyshambles neues Album »Shotter's Nation« soll angeblich am ersten Oktober erscheinen. Und eine Single gibt es jetzt schon. Mit Video. Das Erstaunliche daran ist aber, dass nach so viel Celebrity-Quark und Skandalgedöns tatsächlich noch gute Sachen dabei rauskommen. Jedenfalls gefällt mir »Delivery« ganz außerordentlich. Nicht nur wegen der schönen Melodie und der gut balancierten Produktion zwischen schrottig und smooth, sondern hauptsächlich wegen der 1-A-Phrasendrescherei im Text: »Here comes a delivery, straight from the heart of my misery« – ganz groß! Und auch »Where all you skins and mods, you get together, make pretend it’s 1969 forever«. Das aus dem Munde von jemandem, der doch musikalisch audauernd pretended, dass es 1977 forever ist...

Pete ist eben doch ein ganz großer Dichter und Denker. Wer's nicht glaubt, hier ein Beweis für Pete's Genialität:


(Er macht gerade das, was Engländer besonders gerne machen: Schlangestehen
– hier für ein Oasis-Album, ca. 1996.)


Und ein Mp3 gibt's auch dazu! (noch)
Zum anhören...



...oder runterladen: